Wie du dein Buch im Self-Publishing veröffentlichst: Der klare 8-Schritte-Fahrplan
Wie veröffentliche ich mein Buch im Self-Publishing? Mit diesem 8-Schritte-Fahrplan zum Buch-Veröffentlichen siehst du klarer. Ein Weg durch den Self-Publishing-Dschungel – ohne Drama, ohne Fachchinesisch oder das Gefühl, dauernd irgendetwas falsch zu machen. Praktisch, machbar, und verständlich – und ohne die üblichen 08/15-Ratschläge.
Einleitung: Der Moment, nach dem du „Ende“ geschrieben hast
Es gibt diesen magischen Augenblick, an dem du die letzten Worte tippst, die Datei speicherst und dastehst wie jemand, der gerade vom Berggipfel herunterkommt: durchgeschwitzt, stolz, ein bisschen verwundert, dass du es wirklich geschafft hast.
Und dann passiert es.
Die Euphorie kippt.
Nicht sofort. Aber schnell genug, um dich zu fragen: Was jetzt?
Willkommen in einer Phase, über die niemand gerne spricht.
Man nennt sie auch: das große Danach.
Ein Zwischenraum aus Erleichterung, Stolz, Panik und der ziemlich unpoetischen Erkenntnis, dass ein Manuskript nun mal noch kein Buch ist.
Und genau an dieser Stelle brauchst du keinen weiteren „10-Schritte-zum-Erfolg“-Artikel, der klingt wie jede andere Liste im Internet.
Du brauchst Klarheit.
Einen Weg, der machbar ist.
Einen Fahrplan, der dich nicht überfordert.
Und jemanden, der ihn dir erklärt, ohne mit den Augen zu rollen oder mit Buzzwords um sich zu werfen.
Gut. Dann lass uns losgehen.
Wenn du einen ehrlichen Fahrplan zum Buch-Veröffentlichen suchst, bist du hier richtig.
Station 1: Klarheit – Was dein Buch eigentlich werden soll
Bevor du irgendetwas tust – wirklich irgendetwas –, stell dir eine Frage, die so simpel klingt, dass man sie gerne ignoriert:
Was willst du da eigentlich veröffentlichen?
Nicht: „Was habe ich geschrieben?“
Sondern: „Wie soll dieses Buch am Ende aussehen und wirken?“ Hast du eine Idee im Kopf? Erscheint es schon vor deinem geistigen Auge?
Willst du ein Taschenbuch? Hardcover? E-Book? Alles drei?
Für wen ist das Buch gedacht?
Und – sehr wichtig – was soll es in diesen Menschen auslösen?
Viele Probleme im Self-Publishing beginnen genau hier.
Weil du denkst: „Ach, das ergibt sich schon irgendwie.“
Tut es aber nicht.
Es ergibt sich nichts.
Nicht im Leben. Und nicht im Buchsatz.
Je klarer du hier bist, desto leichter wird alles, was danach kommt.
Station 2: Überarbeiten – Dein Text braucht noch ein bisschen Liebe
Ich weiß, es ist verlockend.
Man hat da dieses frisch geborene Manuskript und denkt: „So, jetzt aber ab ins Layout.“
Nein. Bitte nicht.
Dein Text muss erst durch zwei wichtige Hände:
Lektorat – für Struktur, Stil, Sinn.
Korrektorat – für Rechtschreibung, Grammatik und die kleinen Gemeinheiten des Kommas.
Das ist kein Luxus, sondern verdammt wichtig!
Ein Text, der nachträglich überarbeitet werden muss, macht dir später doppelte Arbeit – und doppelte Kosten. Denn jedes Wort, jede Zeile, die nachträglich geändert werden, springen beim Buchsatz gerne mal auf die nächste Seite. Und dann haben wir ein dominoartiges Drama, das kein Mensch braucht. (Du kennst diesen Effekt?!)
Also: Überarbeiten. Mit Ruhe. Mit Respekt vor deinem eigenen Werk. Hol dir dazu professionelle Hilfe, für die eigenen Werke sind wir so oft betriebsblind!
Das ist der Moment, in dem aus deinem Text ein richtig gutes Manuskript wird.
Wenn du dir Lektorat und Korrektorat sparen willst und das lieber in Eigenregie machst: Das geht auch. Ganz, wie deine Arbeitsweise ist. Aber erfahrungsgemäß dauert eine Überarbeitung des Textes nach Layout immer etwas länger.
Station 3: Buchdesign & Buchsatz – Wo dein Manuskript zum Buch wird
Jetzt wird’s spannend.
Jetzt wird aus Text etwas, das man anfassen kann.
Buchdesign ist viel mehr als „ein bisschen Schrift auswählen“.
Layout ist kein Do-it-yourself-Crashkurs in Word.
Und Buchsatz ist nicht einfach „alles hübsch hin- und herschieben“.
Es geht um Lesbarkeit.
Typografie.
Weißraum.
Rhythmus.
Atmosphäre.
Ein Buch hat einen Charakter. Und der zeigt sich nicht nur im Inhalt, sondern auch im Design.
Ein schlechtes Layout kann einen großartigen Text ruinieren.
Ein gutes Layout lässt ihn atmen.
Viele Self-Publisher:innen unterschätzen genau das – und stehen dann vor PDFs, die aussehen wie Arbeitsblätter aus der 7. Klasse.
Du musst das nicht können.
Du musst nur wissen, dass es wichtig ist.
Und dass ein professioneller Buchsatz nicht teuer sein muss. Aber ohne bezahlst du zweimal.
Lies hier meinen Artikel über guten Buchsatz, der einen Unterschied macht. Er zeigt dir, warum Layout mehr ist als Optik.
Und hier ist ein Artikel, der eine Lanze fürs professionelle Buchdesign bricht. 11 Gründe für ein professionelles Buchdesign – damit dein Buch sichtbar und attraktiv wird
Station 4: Technische Vorbereitung – Die entscheidenden Schritte
So. Jetzt kommen wir zu dem Teil, der viele Autor:innen in eine Mischung aus Müdigkeit und existenzieller Verzweiflung stürzt:
ISBNs, Metadaten, Klappentext (das Teufelchen im Nacken jeden Autors), Dateiformate, Druckeinstellungen, Impressum.
Atme.
Es klingt schlimmer, als es ist.
Hier eine kleine Beruhigung:
Niemand wurde als Expert:in für PDF/X-3 geboren.
Was du brauchst, ist eine saubere Übersicht:
- Eine ISBN, wenn du unabhängig bleiben willst.
- Ein korrektes Impressum.
- Metadaten, die Google und Buchshops verstehen.
- Ein Klappentext, der nicht nach irgendeinem Bestseller-Autor klingt, sondern nach dir.
- Und Druckdaten, die keine Fehlermeldungen bei Amazon und Co. auslösen.
Das alles ist machbar.
Du musst es nur einmal ordentlich erklärt bekommen.
Station 5: Plattform wählen – Wo dein Buch leben soll
Jetzt kommen wir in den Dschungel.
Amazon KDP.
BoD.
epubli.
Tredition.
Tolino Media.
Um nur die Big Five zu nennen.
Und dann noch Print-on-Demand vs. Auflagendruck.
Wenn du bei diesen Begriffen ‚Hä?‘ sagst, bist du in guter Gesellschaft. Kaum jemand steigt beim ersten Mal durch dieses Self-Publishing-Dickicht durch.
Hier ist die Kurzfassung:
- Amazon KDP: schnell und ist reichweitenstark.
- BoD: stabiler Vertrieb und gute Optionen.
- epubli ist unkompliziert.
- Tredition: volle Verantwortung und Entscheidungsfreiheit über Inhalt, Gestaltung und Format
- Tolino Media: ohne Vertragsbindung, faire Honorare
Einen Artikel, in dem ich die Big Five vergleiche, findest du hier. Richtig gut recherchiert, mit Tabellen zum Downloaden. Ausdrucken und damit arbeiten!
Du musst nicht überall gleichzeitig sein.
Du musst nur wissen, was dein Buch will – und was du willst.
Manchmal ist eine Kombination sinnvoll.
Manchmal reicht ein Anbieter völlig aus.
Das Schöne:
Dank Self-Publishing kannst du heute Wege gehen, die früher nur Verlagen offen standen.
Auch dieser Artikel zum Thema „Verwirrung beim Self-Publishing“ kann dir weiterhelfen: Dein Buch im Self-Publishing: Ein Wegweiser durch den SP-Dschungel
Station 6: Veröffentlichung – Der große Moment
Jetzt aber: Dein Buch geht in die Welt.
Dieser Moment fühlt sich an, als würdest du dein Kind zum ersten Schultag schicken – stolz, nervös und leicht verwirrt, dass ausgerechnet du so etwas Großes geschafft hast.
Beim Veröffentlichen zählen:
- Timing
- saubere Daten
- ein fehlerfreies PDF
- und die Kunst, sich nicht von jedem Warnhinweis auf der Plattform verrückt machen zu lassen
Es wird funktionieren.
Vielleicht nicht im ersten Upload.
Aber es wird. Und du kannst nachbessern, wenn du Fehler gemacht hast, hier ist nichts in Stein gemeißelt.
Und dann ist dein Buch tatsächlich draußen.
Öffentlich. Zum Anfassen.
Ein Moment, den du mit Sekt oder Chai Latte oder was auch immer feiern kannst!
Station 7: Sichtbarkeit – Damit dein Buch gesehen wird
Es ist ein Mythos, dass man nur laut genug schreien muss, um gesehen zu werden.
Nein.
Auch leise Autor:innen finden Gehör.
Was funktioniert, ist Authentizität. Persönlichkeit.
Ein gutes Design.
Ein klarer Text über dein Buch.
Und eine Homepage oder ein Social-Media-Profil, das zeigt:
Hier ist jemand, der mit Herzblut geschrieben hat.
Du brauchst keine 12-teilige Marketingstrategie.
Du brauchst nur ehrliche, wiedererkennbare Präsenz.
Manchmal reicht schon die Tatsache, dass dein Buch richtig professionell aussieht – und damit automatisch ernster genommen wird als die generierten 08/15-Einheitscover.
Hier ein weiterer Artikel zum Thema guter Buchsatz: Buchsatz selber machen: Deine 5-Schritte-Anleitung für ein starkes Innenleben
Station 8: Unterstützung – Du bist nicht allein mit diesem Fahrplan
Niemand sagt dir das, aber erst stimmt:
Self-Publishing kann ein unglaubliches Abenteuer sein.
Es kann aber auch einsam werden.
Und anstrengend.
Und es ist voller kleiner technischer Stolperfallen, die man erst sieht, wenn man schon reingetreten ist.
Du musst das nicht alleine durchstehen.
Es gibt Menschen, die dich durch diesen Prozess begleiten können.
Die dazu da sind, dich zu entlasten.
Die dir das Design abnehmen, die Technik erklären, die PDFs retten, die Fehler vermeiden, bevor sie entstehen.
(Wer schreibt diesen Artikel für dich? Ich als Grafikerin mit jeder Menge Know-How im Buchdesign und Buchsatz helfe dir ganz individuell mit deinem Buch. Als dein Buchsatz-Buddy sozusagen.)
Und am Ende entsteht dann das Buch, das so aussieht, wie du es dir beim Schreiben gewünscht hast.
Ein echtes Buch.
Dein Buch.
Und ganz egal, wie viele Zweifel du zwischendurch hattest:
Es ist es wert. Und du auch.
Wenn du willst, begleite ich dich auf diesem Weg. Ganz ohne Druck, aber mit viel Erfahrung, Ruhe und Buchdesign-Wissen. Schreib mir einfach – wir schauen gemeinsam, was dein Buch wirklich braucht.


Pingback: KW48/2025: Alle TCS-Blogartikel - The Content Society